Dienstag, 12. Oktober 2010

Was tun?

Monterrey als sicherste Stadt Mexikos? Das war eindeutig einmal, die Situation momentan hat mit sicher eher weniger zu tun. Die Uni empfiehlt uns mittlerweile schon überhaupt nicht mehr rauszugehn. Und das ist natürlich nicht das, was man in einem Auslandssemester tun will. ALSO gibt es jetzt die Möglichkeit Monterrey adios zu sagen und die Kurse online zu beenden. Prinzipiell... In der Realität schaut das schon wieder anders aus, weil die Mühlen sich in Mexiko sehr sehr langsam drehen und keiner von irgendwas eine Ahnung hat. Das Österreich-Lager ist so wie die meisten anderen Internationals jetzt am überlegen: gehen oder bleiben? Und wenn gehen, wohin? Deswegen lautet meine Entscheidung fürs erste: weg! Nach Chihuahua zu den großen Canyons, zumindest übers Wochenende :) Und wenn ich zurück bin, wissen die anderen hoffentlich schon mehr.
Ich freu mich, dass ich wieder wegkomm. Die Uni strapaziert mich momentan schon ziemlich, aber wenn man fleißig vorarbeitet, kann man ja auch mal wegfahren.
Sonst hat sich in letzter Zeit außer im akademischen Bereich eher wenig getan, außer dass ich Samstag den zweiten Hausberg bestiegen hab. Sehr sehr sehr schön, nur der Blick auf den Smog über Monterrey hat das Bild ein bisschen getrübt (im wahrsten Sinne des Wortes).
In geraumer Zeit bekomme ich wieder Herrenbesuch, auf den ich mich auch schon sehr freue. Mit Papa und Christoph in Mexico City, das wird was werden :)
Ich hoffe, ich hab mal wieder Zeit Bilder hochzuladen. Aber spätestens die Chihuahua Fotos nächste Woche werd ich wieder uploaden.
Abschließend möchte ich erwähnen, dass ich mich sehr auf die letzte Adventwoche und viele viele Kekse freue.
Liebe Grüße aus der Gangsterstadt

Mittwoch, 29. September 2010

Besuch aus der Heimat

Jetzt ist schon wieder 14 Tage her, dass ich Philipp vom Flughafen abgeholt hab und schon is er wieder weg und mir wird klar, dass ich so einiges auf der Uni verpasst hab. So ein Zuckerschlecken wie anfangs erwartet ist es doch nicht. Aber dafür hab ich einen superspitzen Urlaub gehabt :)
Die Reiseplanung durfte ich übernehmen, wobei der eigentliche Aufwand nur darin bestand Flug, Mietauto und Hotel für die erste Nacht zu organisieren. Hat alles reibungslos funktioniert, ganz ohne die mir von den letzten Trips bekannten Zwischenfälle. Primäres Ziel war Puerto Vallarta, eine kleine Stadt am Pazifik die in einer alten Piratenbucht liegt. Durch starke Regenfälle im August und September war abseits der Stadt Alles grün, ein richtig cooler (fast) Regenwald . Uns hat der Regen glücklicherweise eigentlich nie betroffen und wir hatten fast immer Spitzenwetter. Nur das kleine Auto (natürlich wieder ein Dodge Atos, was sonst) hat ein bisschen unter den gigantischen Schlaglöchern gelitten, wobei diesmal ein größerer Schaden durch einen fähigeren Fahrer vermieden wurde.
In Puerto Vallarta haben wir zuerst mal die Stadt und das Umland erkundet, bevor es am nächsten Tag zum Hochseefischen ging. Sehr zu Philipps Freude haben wir 10 Fische (er 7, ich 3...) gefangen, darunter 2 große Mahi Mahis.
Das Nächste Ziel stellte sich als Reinfall heraus, da der eigentlich schöne Badeort San Blas durch den Regen ziemlich zerstört war, also ohne lang zu zögern sind wir weiter nach Tequila, und dort natürlich in eine Tequila Destillerie. Nachdem wir im hübschen Städchen Tequila noch ein bisschen Zeit verbracht haben, gings weiter nach Guadalajara. Laut meinem Reiseführer der "Archetyp einer mexikanischen Stadt", laut mir außerhalb des Zentrums eher mau. Trotzdem wars schön ein bisschen über den gigantischen Hauptplatzzu flanieren, der in etwa so lang ist wie die Strecke vom Südtirolerplatz bis zum Jakominiplatz (wenn nicht noch weiter). In Guadalajara haben wir für umgerechnet 10 Euro genächtigt und sind dann weiter in ein angrenzendes Nachbarstädtchen mit dem wohlklingenden Namen Tlaquepaque. Sehr nett, sehr künstlerisch aber auch ziemlich touristisch. Am Nachmittag haben wir beschlossen, dass wir wieder zurück ans Meer wollen und sind übers Gehackte (man will ja schließlich was vom Land sehen) wieder zurück nach Puerto Vallarta. Diese Entscheidung hat sich als goldrichtig erwiesen, die Landschaft ist einfach sensationell und man fährt schon mal eine dreiviertel Stunde ohne den Hauch von Zivilisation zu sehen. Zwischendurch sind wir in ein paar nette Ortschaften getuckert, die je näher wir ans Meer gekommen sind aber immer unansehnlicher wurden, weshalb Philipp lieber nicht da übernachten wollte. Am Abend sind wir bei strömenden Regen in PV angekommen, haben uns ein Hotel gesucht und sind dann noch ein bisschen um die Häuser gezogen. Leider ist Philipp keine Tänzernatur, deshalb haben wir uns damit beschäftigt das Paarungsverhalten der Mexikaner und Nichtmexikaner zu observieren, was auch sehr lustig war.
Nach der etwas länger gewordenen Nacht haben wir uns mal ausgeschlafen und sind zu Mittag Waffeln und Pancakes essen gegangen- supergut! Danach ab zum entlegenen Strand, ein bisschen mit den Tandlern gefeilscht, Taucherbrillen gekauft sowie ein Kajak organisiert. Mit gesamter Ausrüstung (inklusive Rucksack) sind wir zu kleinen Inseln abseits der Küste gepaddelt (wobei eher nur Philipp gepaddelt hat, weil ich nicht so ein Talent hab...) um dort zu schnorcheln. Die Paddelei war es wirklich wert, so viele schöne bunte Fische, teilweise sogar wirklich große, hab ich noch nie auf einem Haufen gesehen. Am Rückweg haben wir ein Boot aufgehalten, um den Rucksack der mittlerweile schon sehr sehr nass war in Sicherheit zu bringen. Eines führte zum anderen und schon war ich am Boot mit einem Mädl aus Tijuana, während ihr Mann mit Philipp im Kajak saß. Wie sich herausstellte waren die beiden Auslandsmexikaner in den USA und wir haben einen schönen Abend mit den beiden und ein paar Bier am Strand verbracht.
Der letzte Tag begann wieder mit einem Waffelfrühstück und führte uns dann zu einem entlegenen nur mit dem Boot zu erreichenden Örtchen an der Küste, dessen Hauptattraktion ein Wasserfall ist. Wieder erkundeten wir den Ort und spazierten bzw kletterten die Küste entlang um zu einem schönen einsamen Stück Meer zu kommen. Der Kampf mit den Wellen und den Felsen war doch härter als gedacht und ich war sehr sehr froh, dass Philipp mich aus den Fluten befreit hat.
Tja und ehe man sich versah, war die Woche auch schon wieder um und ich hab Philipp auf die Uni mitgeschleppt, was ihn eher nicht so gefreut hat.
So, ich glaub ich hab wieder mal genug geschrieben
bis zum nächsten Mal

Montag, 13. September 2010

Eine Tour nach Mexiko

Samstag 4 Uhr morgens, 9 Menschen, 5 Nationalitäten, 2 Mietautos (der kleinste Dodge der Welt ist natürlich auch wieder dabei) und los gehts nach Cuatrocienegas im benachbarten Bundesstaat Coahuila. Nach sorgfältiger Reiseplanung ("Hmm, wir könnten ja wegfahren übers Wochenende") haben wir innerhalb eines Tages eine Reisegruppe zusammengetrommelt und uns mit einem Burschen- und einem Mädchenauto (dessen Herrschaft ich übernehmen durfte :)) auf den Weg ins richtige Mexiko gemacht. 3 Stunden außerhalb Monterreys hat sich mein Mexiko Klischee endlich erfüllt- unendliche Weiten von Kaktusfeldern und sonstigem Gestrüpp, Menschen mit Hut die wahlweise mit einem Pferd oder einer Eselkutsche unterwegs sind, entzückende kleine Dörfer mit bunten Häusern und alte Männer die auf der Straße sitzen und sich stundelang unterhalten und natürlich ein Rodeo am Hauptplatz.
Unser Ziel war eines von 2 (!) Naturschutzgebieten Mexikos, das sich durch seine Wüsten und Oasen auszeichnet. Beim Hinweg sind wir aus dem Staunen schon nicht mehr herausgekommen, die Landschaft war einfach überwältigend, die Berge ein Wahnsinn. Leider hab ich das auf den Fotos nicht so festhalten können, wie ich gern gehabt hätte...
Nach ca 5 Stunden sind wir bei unserer Herberge angekommen, einer kleinen Hütte für 9 Personen- Idylle pur und die Nacht hat pro Kopf 12 Euro gekostet inklusive Riesenpool und Griller. Nach kurzer Inspektion unseres Domizils, haben wir uns auf die Suche nach Wasser gemacht, was dann doch schwieriger war als gedacht, aber wir habens schließlich doch geschafft und haben den ganzen Nachmittag in einem wundeschönen See inmitten der Wüste verbracht. Am Abend haben uns die Mexikaner ein richtiges carne asada gemacht, natürlich mit reichlich quesadillas und guacamole. Ich glaub ich hab selten so was Gutes gegessen (entschuldigung liebe Omas und Mama :))
Nach ein paar Getränken und nächtlichem Schwimmen war der Tag auch schon wieder um. Den nächsten Vormittag haben wir am Pool verbracht um uns dann in die weiße Wüste zu begeben. Ich glaub, die Fotos werden für sich sprechen. Vor der Abfahrt haben wir noch mexikanisch gegessen im wunderhübschen Städtchen Cuatrocienegas.
Was später geschah, war dann nicht mehr so toll- 20 km vor Monterrey bin ich mit unserem Minifuzziauto in ein Riesenschlagloch in der Schnellstraße gepumpert. Danach war das Auto sehr laut, vor allem beim nach rechts lenken. In unserer Not sind wir mitten im Vorort zur Seite gefahren und haben die Burschen zurückgepfiffen. Nach kurzer Begutachtung war schnell festgestellt, dass ein Blech beim Reifen verbogen ist das sehr viel Lärm macht, wenn es mit dem Reifen in Berührung kommt. Gott sei Dank hatten wir Mexikaner dabei, die sich sofort darum gekümmert haben.
Naja, jetzt heißts warten wie viel der Spaß kostet und ob das die Versicherung zahlt, aber ich vertrau sehr auf Julio, dass er mich da rausreißt.
Soviel aus Mexiko, liebe Grüße nach daheim!

Sonntag, 5. September 2010

Es ist wieder Zeit....

euch ein bisschen an meinem Mexiko-Leben teilnehmen zu lassen. Wir sind leider grade in der schlechtesten Zeit in Monterrey und das wird uns immer mehr bewusst. Durch die Machenschaften der Zeta Gang, trauen sich die Mexikaner teilweise gar nicht mehr raus und alle haben irgendwie immer Angst. Man kann abends nicht durch die Straßen spazieren und muss sich vor allem und jedem in Acht nehmen. Wobei eigentlich seit wir da sind niemandem was passiert ist, der nicht in das Geschehen involviert ist, außer ein paar Überfälle, aber die gibts eh überall auf der Welt.
Wie dem auch sei, wir fühlen uns ein bisschen eingesperrt. Aber wir machen das beste draus und ich genieß mein Leben trotzdem total. Dafür, dass wir des nachtens immer aufpassen müssen, haben mir ein Mittel gefunden: die Villas Tec Parties. Also in unserem Wohnkomplex ist immer immer immer was los und man trifft viele Leute, die man kennt oder auch nicht, Mexikaner wie auch Internationals. Da man immer wieder Einheimische trifft, die einem dann was Neues zeigen, wirds auch nicht langweilig.
Ich mach da jetzt eigentlich täglich Sport, hab heute bei einem 10km Rennen mitgemacht, was sehr lustig war (Fotos folgen). Ich glaub für einen ganzen Marathon ist es da zu heiß, deshalb ist das das offizielle Monterrey Rennen nehm ich an. Hab das mit einem Freund aus Deutschland, Chris, durchgezogen wobei wir probeweise gestern schon mal 10 km gerannt sind bei strömendem Regen (war übrigens das erste Wochenende an dems geregnet hat). Dabei hab ich leider meinem IPod kaputt gemacht (Wasserschaden) und hab mir für heute Annas' ausgeborgt, der mir dann just in den Kanal gefallen ist... Tja, oft geht bled... Das nächste Mal sind wir aber bestimmt wieder dabei! Muss nur noch ein bisschen mehr trainieren, damit ich richtig mit Chris mithalten kann. Ich werd da noch richtig zur Sportskanone, Mama ;)
Was noch? Die Uni nervt ein bisschen, weil relativ viel zu tun ist und in 10 Tagen kommt Philipp-JUHU!

Liebe Grüße aus Monterrey