Mittwoch, 18. August 2010

Der Ernst des Lebens beginnt...

Jetzt bin ich schon 3 Wochen unterwegs, die Uni hat längst begonnen und langsam werd ich da heimisch. Meine Kurse sind so weit ganz ok, wobei man den Bildungsstandard Lateinamerikas niemals mit dem unsrigen vergleichen kann. Sie wollen uns zwar prinzipiell viel vermitteln, kennen sich aber selbst nie so richtig aus und werden (meist von den deutschen Kollegen) immer ausgebessert. Die Bücher, die wir verwenden sind aus den 90ern, bzw Anfang 2000 und das bringt halt relativ wenig, aber was solls. Am lustigstens ist die Tante, die ich in advanced international finance hab, die hat zwar 4 abgeschlossene Studien und einen Doktortitel, haltet ihren Unterricht aber wie im Kindergarten. Highlight war, als sie gesagt hat, wir bräuchten einen financial/scientific calculator und damit einen Rechner mit memory funktion meinte. Also bis auf die paar Projekte reiß ich mir da keinen Haxen aus, glaub ich.
Freitag ist auf jeden Fall frei! Zusätzlich hab ich noch einen Salsa Kurs, der echt Spaß macht und einen Box/Fitness/Ausdauer Kurs, der zwar erst beginnt, aber ziemlich heavy wird. Dreimal die Woche Vollgas und Freitags müssen wir (bei jetzt noch ca 40°) in der prallen Sonne unsere Runden im Stadion laufen- freu mich schon! Und ziemlich das erste was die Trainerin gesagt hast war: no quiero oir, que no podeis (oder irgendwie so :)) was soviel heißen soll wie: Ich kann nicht, gibts nicht.
Ok was noch... die Mexikaner feiern bis zum umfallen- jeden Tag (quasi), wir waren am Berg und haben dabei ca 17 l Wasser verloren und wir starten in Kürze vermutlich einen Trip nach Texas, damit wir uns mit dem Visum nicht so stressen müssen.
Soviel aus Mexiko, liebe Grüße in die Heimat bzw wo ihr auch alle verstreut seit!

Mittwoch, 4. August 2010

Noch mehr Eindrücke aus Monterrey

Seit Montag haben wir immer wieder lustige Vorträge von den wichtigen Menschen da. Da erfährt man dann so Dinge wie, wenn man mit einem Typen mitgeht und vergewaltigt wird, ist man selber schuld; sowie wenn man die Nacht betrunken in einem Stripclub verbringt, braucht man sich nicht wundern wenn man ausgeraubt wird. Quintessenz des Vortrags war, es ist nicht so gefährlich wie wir glauben, solange man sich an die Regeln hält. Die Drogenkämpfe finden innerhalb der Drogenmafia statt, also braucht man sich keine Sorgen machen. Und seit die Kriminalität angestiegen ist, ist auch alles doppelt und dreifach mit Wachtmännern abgesichert.
Aber natürlich sind wir zum studieren da und nicht um ängstlich in unseren Zimmern zu sitzen. Und das nehmen die da anscheinend ziemlich ernst. Es gibt eine elektronische Anwesenheitsliste, und wenn man 5 Minuten zu spät kommt, bekommt man einen Verweis- 2 Verweise sind eine Fehlstunden und wenn man bedenkt, dass man insgesamt nur 3 Wochen fehlen darf, ist das schon arg- also reisen fällt dann flach, wenn man ein bisschen ein Langschläfer ist... Darüberhinaus darf man nicht mit Fahne zum Unterricht erscheinen, was für viele Austauschstudenten zum Problem werden wird.
Bin schon gespannt, ob ich die Kurse krieg, die ich möchte, dass wär natürlich auch spitze... dann wär Freitag frei.
Den wohl besten Einführungsvortrag hatten wir heute zusammen mit den Erstsemestern in einem riiiiiiiiiiesigen Hörsaal. Eine Multimedia Show mit integrierten Sketches vom Rektor und vom Präsident der Tec, leider auf spanisch, also haben wir die Späße erst verstanden, wenn die anderen gelacht haben... Danach kam das Highlight- High School Musical nix dagegen- eine Gruppe aus Mädls und Burschen die ihr Herzblut auf der Bühne gegeben haben und ein Konzert erster Klasse abgeliefert haben, inklusive Boyband Herzschmerz, hab mich bis jetzt wirklich erst selten so amüsiert.
Nun zum Fernsehen: wir schauen sehr selten, meistens nur Musikfernsehen, aber sonst ist es genauso wie beim bumblebee man (kein Scherz), ein Haufen Männer die Scheiß reden, eine knapp bekleidete Blondine die daneben grinst und tänzelt und irgendwer, der in einem Kostüm rumlauft (wahlweise Hund oder andere Tiere).
Noch ein paar wichtige Facts: Mexikaner sprechen zu 90% kein Englisch, Warmwasser ist nicht wirklich üblich, niemand trägt Shorts, nur lange Hosen (wir vermuten wegen der aggressiven kleinen Mücken, die uns zu Tode beißen), es wird auch nachts nicht kalt, außer in Räumen, die besonders gerne auf gefühlte 5 Grad gekühlt werden.
Momentan fällt mir nicht mehr ein, jetzt kommt gleich der Vermieter (der auch nur Speed-Spanisch spricht)
Liebe Grüße aus Monterrey